Welche Komplikationen entstehen durch Immobilität?
Immobile Menschen, die sich nicht oft genug bewegen oder umlagern, haben ein erhebliches Risiko für die Entwicklung von Druckgeschwüren (meist am Gesäß, Kreuzbein, Hüften und Fersen – auch bekannt als Dekubitus), Nieren- und Blaseninfektionen, Lungen- und Atemwegsinfektionen sowie weiteren Gesundheitskomplikationen.
Unbeweglichkeit ist der größte Risikofaktor, der Personen für die Entwicklung von Dekubitus prädisponiert. Aus diesem Grund müssen Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Risikos in erster Linie auf die Mobilität konzentrieren.
Jedes dieser mit Immobilität verbundenen Probleme kann schwerwiegende Folgen für den Gesundheitszustand des Menschen haben. Das Turn All® System begegnet diesen Problemen durch seine Fähigkeit, häufige Repositionierung und statische Positionierung zu ermöglichen. Gleichzeitig erhöht es Komfort, Unabhängigkeit, Kontrolle und Lebensqualität von Betroffenen.
WEITERE GESUNDHEITSRISIKEN:
• LUNGENENTZÜNDUNG • VENENSTAUUNG • THROMBOSE • EMBOLIE • HARNSTEINBILDUNG | • HARNWEGSINFEKTION • MUSKELSCHWUND • DEMINIRALISIERUNG DES KNOCHENS • ATELEKTASE |
TRADITIONELLE PRÄVENTIONSMETHODEN DURCH MANUELLE UMLAGERUNG VS. AUTOMATISCHE UMLAGERUNG
In der manuellen Dekubitus-Prävention wird der Patient regelmäßig (in Abständen von circa 2 Stunden) von einer Pflegekraft oder einem Familienmitglied umgelagert. Durch eine stabilisierende Repositionierung werden Kompressionen des Gewebes gelöst und der Blutfluss wiederhergestellt. Dies muss rund um die Uhr geschehen. Der manuelle Umlagerungsprozess hat mehrere Nachteile:
- Der immobile Patient wird nachts durch den Umlagerungsvorgang geweckt.
- Pflegekräfte, Familienmitglieder oder Mitarbeiter der Einrichtung können durch die Hebeanstrengung Rückenschäden erleiden.
- Pflegekräfte oder Familienangehörige müssen 24 Stunden am Tag anwesend sein, was zu Schlafmangel und emotionalem Stress führen kann.
- In institutionellen Einrichtungen ist die Notwendigkeit, Patienten häufig zu mobilisieren mit hohem finanziellem Aufwand verbunden.
- Der manuelle Prozess nimmt einen hohen Anteil an zeitlichen Kapazitäten in Anspruch, die anderweitig genutzt werden könnten.
- Der Patient kann sich in einer Umgebung befinden, in der Familienmitglieder nicht in der Lage sind, die regelmäßige Umpositionierung zu gewährleisten.
- Wenn es zu Hause keine Unterstützung gibt, bleibt für viele Pflegebedürftige häufig nur noch die Möglichkeit in einer Pflegeeinrichtung zu leben.
Bei der automatisierten Umpositionierung wird der Patient auf dem Rücken in der Mitte des Bettes gelagert. Wenn Turn All® eine Seite gleichmäßig und leise anhebt, wird der äußere Teil der Matratze auf dieser Seite angehoben und bildet einen „Flügel“. Dieser stützt den Körper in seiner gesamten Länge – vom Fußknöchel bis zur Schulter. Um das Verrutschen und Scherkräfte zu verhindern, wird anschließend die gegenüberliegende Seite der Matratze leicht angehoben.
Dadurch wird das Potenzial für die Entwicklung von Druckgeschwüren deutlich verringert. Dieser Gegendruck bietet zudem Unterstützung, Sicherheit und Beruhigung für den Patienten. Der Patient wird vorsichtig durch die Struktur der Matratze bewegt, um Druckgeschwüre zu verhindern. Jeglicher Druck wird schonend auf den gesamten Körper verteilt. Bevor Turn All® die andere Seite anhebt, wird der höhere „Flügel“ langsam abgesenkt, bis sich die Matratze in einer horizontalen Position befindet. Anschließend schaltet Turn All® automatisch auf die andere Seite.

VORTEILE FÜR DEN PATIENTEN
Die Funktionen des Turn All® System bieten eine Reihe von wichtigen Vorteilen für immobile Patienten. Dazu gehören:
- Der automatisierte Repositionierungsprozess ermöglicht eine häufigere Umpositionierung. Dies verhindert pathophysiologische Ereignisse, die in Verbindung mit Immobilität stehen.
- Die auch als kinetische Therapie bezeichnete regelmäßige Umlagerung unterstützt nicht nur eine Druckentlastung zur Vorbeugung von Druckgeschwüren, sondern kann auch zu einer deutlichen Verringerung von Atemproblemen, Harnwegs- und Blaseninfektionen führen.
- Da Turn All® sehr leise arbeitet und den Patienten nicht weckt, profitiert dieser von einer signifikant besseren Schlafqualität. Dies führt zu einer besseren Gesundheit und mehr Lebensqualität, frei von der Abhängigkeit von Pflegekräften in der Nacht.
- Patienten können zu Hause, statt in einer Einrichtung leben.
- Schmerzreduktion – auch adipöse Patienten werden schonend gelagert.
- Patienten profitieren von einer besseren Blutzirkulation.
- Turn All® kann auch eingesetzt werden, wenn sich der Oberkörper in der angehobenen Position befindet (bis zu 20°). Dies ist ein bedeutender Vorteil für Menschen, die Sondennahrung erhalten.
- Vorbeugung oder Reduzierung von gastroösophagealem Reflux.
- Bessere Atmung sowie Freisetzung der oberen Atemwege und oraler Sekretion.
- Höherer Komfort dank der Verringerung von Spastiken und abnormalem Muskeltonus.
- Verbesserte Darmtätigkeit und keine Dehydrierung mit anschließendem Elektrolytverlust (da Turn All® keine Wärme erzeugt).
- Seitliches Stützsystem: Ein leichtes Anheben der Matratze, auf der gegenüberliegenden Seite der primären Hebeseite sorgt für Unterstützung und Beruhigung sowie für eine Verringerung von Scherkräften.
VORTEILE FÜR INSTITUTIONEN
Für Institutionen entstehen durch die Investition in Turn All® signifikante Vorteile. Dazu gehören:
- Erhöhte Produktivität und effizienteres Zeitmanagement des Pflege- und Hilfspersonals, da weniger manuelle Lagerung von Patienten erforderlich ist.
- Eine effektive Möglichkeit zur Behandlung oder Vermeidung von Druckgeschwüren und anderen Komplikationen der Immobilität.
- Turn All® kann in jedes bestehende Pflegebett mit abnehmbarer Matratze integriert werden. Die Installation kann problemlos von der Pflegekraft durchgeführt werden und dauert nur wenige Minuten.
- Schutz des Pflegepersonals vor Rücken-, Nacken- und Schulterverletzungen (verursacht durch das Bewegen oder Drehen von Patienten).
- Weniger Fehlzeiten sowie geringere Kosten für Krankheitstage, Arbeitnehmeransprüche und die Einstellung von Ersatzkräften.
- Reduziert Personalfluktuation sowie Kosten für die Einstellung, Beschäftigung, Schulung und den Einsatz teurerer Zeitarbeiter.

VORTEILE FÜR PFLEGEKRÄFTE IN DER AMBULANTEN PFLEGE
Die körperlichen und geistigen Aufgaben, die mit der Pflege von immobilen Personen einhergehen, können eine erhebliche Belastung für Ehepartner, Eltern und weitere Angehörige darstellen. Auch hier verschafft Turn All® Abhilfe:
- Turn All® wurde mit Blick auf das Pflegepersonal entwickelt und ermöglicht eine deutlich bessere Qualität der häuslichen Pflege.
- Turn All® dreht eine immobile Person automatisch in der Nacht. Damit muss die Pflegekraft diesen Vorgang nicht mehrmals pro Nacht selbst durchführen.
- Der Schlafentzug wird deutlich minimiert und damit die körperliche und geistige Ermüdung des Pflegepersonals reduziert.
- Durch die geringere Notwendigkeit, die zu pflegende Person manuell zu drehen oder umzulagern, wird die Gefahr von Nacken-, Schulter- oder Rückenverletzungen der Pflegekraft stark reduziert.
KOSTENNUTZEN FÜR DIE GESUNDHEITSBRANCHE
Turn All® ermöglicht der Gesundheitsbranche signifikante Einsparungen, indem es Probleme verhindert, bevor sie auftreten:
- Deutlich reduzierte direkte medizinische Kosten, die mit wiederholten Krankenhausaufenthalten zur Behandlung von Dekubitus und weiteren Komplikationen der Immobilität wie z. B. Blasen- und Atemwegsinfektionen einhergehen. Eine effiziente Dekubitus Prävention ist bis zu 10-mal kostengünstiger als dessen Behandlung (Dealey Rapport, 2012)
- .Entlastung von Krankenhäusern: Chronisch immobile Patienten können auch von Zuhause (oder in einer betreuten Wohnumgebung) behandelt werden.
- Vermeidung von teuren Wiedereinweisungen aufgrund von Druckgeschwüren oder anderen systemischen Komplikationen.
- Verringerung der Dauer von Krankenhausaufenthalten für bestimmte Patientengruppen: Die Behandlung kritisch kranker Patienten mit der kinetischen Therapie reduziert die Intensivpflege um 24 Prozent.
- Die Bewegung minimiert das Risiko von Komplikationen durch Lungenentzündung und andere Atemwegsproblemen. Davon sind circa 20 Prozent der Intensivpatienten betroffen. Das Infektionsrisiko für Dekubitus von Schlaganfallpatienten, die auf normalen Krankenhausbetten gelagert werden, ist bis 2,9-mal höher als bei Kontrollgruppen, die auf automatischen Wechseldrucksystemen gelagert werden (Stroke 18, nr. 3. maj -Juni, 1987).
- Deutlich reduzierte Kosten für Krankheitsfälle von Pflege- und Hilfspersonal, die bei der Umlagerung oder dem Transfer von immobilen Patienten verletzt wurden. Eine Untersuchung des Workers‘ Compensation Board in British Columbia (1996) ergab, dass manuelles Heben oder Umlagern von Pflegebedürftigen (ohne mechanischer Hilfe) für 63 % aller Rücken-, Nacken- und Schulterverletzungen verantwortlich war.
- Deutlich minimierte Ausfallzeiten des Pflege- und Betreuungspersonals aufgrund von Nacken-, Rücken und Schulter Verletzungen reduziert die Suche nach Ersatzpersonal.
- Reduzierung von Mitarbeiterkapazitäten, die mit dem Umlagern von Patienten (besonders nachts) beschäftigt sind. Dies führt zu geringeren Kosten und einer deutlich höheren Pflegequalität.
FÜR WELCHE KRANKHEITSBILDER WIRD DAS TURN ALL® SYSTEM EMPFOHLEN?
- Rückenmarksverletzungen mit Querschnittslähmung und Tetraplegie (mit oder ohne Beatmungsgerät)
- Muskeldystrophie und Multiple Sklerose
- Schwere Kopfverletzungen und Schlaganfall
- Schwere Erkrankungen der Atemwege wie chronisch obstruktive Lungenerkrankung
- Altersbedingte Unbeweglichkeit
- Krebs
- Guillain-Barré-Syndrom
- AIDS
- Koma
- Amputationen
- Osteomyelitis
- Degenerative Bandscheibenerkrankung, nach Wirbelsäulenversteifung und Laminektomie
- Rheumatoide Arthritis
- ALS
- Jede andere Erkrankung, bei der eine Drehhilfe erforderlich ist
ROI – RETURN OF INVESTMENT
Die Behandlung von Dekubitus ist wesentlich kostenintensiver als die Prävention von Dekubitus. Amerikanischen Studien zufolge liegen die durchschnittlichen Kosten für einen während eines Krankenhausaufenthaltes entstandenen Dekubitus bei circa 33.613 €.
Die finanziellen Auswirkungen auf das deutsche Gesundheitssystem können bislang nur geschätzt werden. Fachverbände schätzen, dass sich die Folgekosten auf mindestens ca. 2,5 Milliarden Euro belaufen. Die Behandlungsmehrkosten durch Dekubitus werden in Deutschland auf ca. 4.550 € bis zu 19.500 € pro Patienten geschätzt (Eberhardt et al. 2005).
Aufgrund reduzierter Pflegezeiten und besserer Pflegeergebnisse ist häufiges Umlagern in 30°-Seitenlage kosteneffektiver als weniger häufiges Umlagern in der Standard-90°-Lagerung (Moore et al. 2011). Die Effektivität der Repositionierung von Patienten alle drei Stunden über Nacht in einer 30°-Lagerung ist im Vergleich zu Patienten, die nachts alle sechs Stunden in einer 90°-Lagerung seitlich gelagert wurden, deutlich höher. (Moore et al. 2013). Eine Behandlung von Dekubitus ist so kostenintensiv, dass sich das Turn All® System nach nur einer Verhinderung von Dekubitus (Kategorie 1) bereits amortisiert hat.
Turn All® ist einfach einzurichten, zu reinigen und zu benutzen. Der Drehknopf dient zur intuitiven Bedienung des Timers. Mit der „Ein/Aus“-Taste werden Luftstrom sowie Wechseldruckfunktion gesteuert. Die Zyklen werden alle 90 Minuten abgeschlossen, wobei der Patient um 25 bis 30 Grad in jede Richtung gedreht wird. Sie schalten Turn All® einfach ein und legen die Zeit für das seitliche Wenden fest. Den Rest erledigt das System.
Falls die Stromversorgung unterbrochen wird, gibt das System einen akustischen Alarm. Darüber hinaus ist Turn All® mit einem Stützsystem für die gegenüberliegende Seite des Primärhebers ausgestattet. Dieses System minimiert das Gefühl, von der primären Liftseite wegzurutschen und reduziert zudem das Scherrisiko.